Kennen Sie das Gefühl von Hunger eigentlich noch? Also richtig Hunger? So mit Magenknurren, Bauchschmerzen, Schwindelgefühl, wahrlosem Verlangen, Übelkeit, Ungeduld und schlechter Laune?
Viele Menschen kennen heute noch nicht mal mehr annähernd das Gefühl von einem leicht beginnenden Hungergefühl. Oder aber, sie nehmen es vor lauter Stress oder Ablenkung von aussen gar nicht mehr wahr…
Oft sind es ganz andere Anreize, die uns heute zum Essen verführen. Neben dem echten Hunger kann man grob in 5 verschiedene Essauslöser unterscheiden. Einerseits gibt es da die Gewohnheit, die uns zu einer bestimmten Uhrzeit, im sozialen Gefügen, aufgrund von Ritualen essen lässt, obwohl der Körper noch keine Signale des Energiemangels sendet.
Sinnliche Verführung über Werbung, den Anblick verlockender Speisen, betörender Geruch frisch zubereiteter Mahlzeiten, Geräusche von z.B. knackigen Chips, Geschmacksexplosinen von exquisit gewürzten Menüs oder eine unwiderstehliche Konsistenz lassen uns über die Massen hinaus geniessen. Meist auch wenn das Sättigungsgefühl schon längst signalisiert hat, das wir genug Nahrung aufgenommen haben.
Negative Gefühle wie Stress, Angst und Ärger können uns auch zur Nahrungsaufnahme bewegen. Oft hat Essen hier einen entspannenden Effekt auf Körper und Geist.
Haben wir einen zu niedrigen Spannungszustand im Körper, z.B. bei Müdigkeit, Langeweile oder Trauer, kann uns Essen zu mehr Energie verhelfen und uns durch die Tätigkeit des Essens ablenken.
Mit einer der häufigsten Essgründe sind aber wohl Gefühle der Belohnung und des Trosts für Mangel in anderen Bereichen, wie z.B. zu wenig freie Zeit für sich selber, Anerkennung, Wertschätzung, Liebe. Essen als Belohnung kennen wir oft schon aus Kindertagen und nach einem langen anstrengenden Arbeitstag kann Essen als Kompensation für verpasste Zeit mit der Familie, Kindern oder Freunden als wohltuende Zuwendung wie Balsam für die Seele sein.
Erkennen Sie sich wieder? Was ist Ihr häufigster Essgrund und wann hatten Sie das letzte Mal so richtig Kohldampf?