Ich bin doch regelmässig in der Sonne, selbst im Winter in den Bergen! Ich und ein Vitamin D Mangel?!
Ja klar, Vitamin D wird unter der Haut gebildet, das weiss mittlerweile jeder gut informierte Laie! Aber das in unseren Breitengraden, durch den veränderten Einfallwinkel der Sonne, von Oktober bis April unter der Haut fast kein Vitamin D gebildet wird, dass wissen die wenigsten. Dazu kommen hohe Lichtschutzfaktoren in Sonnencreme und Kleidung, häufiges Aufhalten in Räumen statt an der frischen Luft, reduzierte Bildung von Vitamin D bei dunklerer Haut und im Alter und Speicherung im Fettgewebe. Dies ist vor allem bei Menschen mit einem hohen Körperfettanteil ungünstig, da im Fettgewebe viel Vitamin D ‚versickert’ und ‚feststeckt’ (somit wenig im Blut zirkuliert und den Zielorten nicht zur Verfügung steht).
Über die Nahrung decken wir nur ca. 5 % unseres Vitamin D Bedarfs ab, da Vitamin D vor allem in fetten tierischen Lebensmitteln vorkommt (fettreicher Fisch wie Lachs, Hering, Makrele, etc) vorkommt. Pflanzliche Lieferanten sind nennenswerterweise fast nur Pilze.
‚Vitamin’ an sich bedeutet ‚lebenswichtig’ und beinhaltet, dass es vom Körper zwar zum Leben gebraucht wird, es aber nicht selber hergestellt werden kann (und somit mit der Nahrung zugeführt werden muss). Mittlerweile weiss man, dass der Körper sein Vitamin D unter Sonneneinstrahlung selbst in der Haut aus Cholesterin bildet und in Leber und Niere in seine aktive Form umwandelt. Strenggenommen ist Vitamin D somit ein (Pro)Hormon.
Durch intensive Forschung in den letzten Jahren ist seine Schlüsselfunktion in der Gesundheit allgemein bekannt. Früher wurde Vitamin D als das ‚Knochenvitamin’ angesehen. In dieser klassischen Rolle, in Kombination mit Calcium, fördert Vitamin D die Knochengesundheit von Jung und Alt.
Tausendsassa Vitamin D
Dabei kann Vitamin D noch viel mehr, ein richtiger Tausendsassa ist dieser Stoff aus Cholesterin und Sonne. Es ist an tausenden Regulierungsvorgängen in den menschlichen Körperzellen beteiligt, schaltet Gene an und aus, regt den Proteinaufbau an, lässt Calcium in die Muskelzelle strömen und erhöht somit die Muskelkraft, erhöht die Stimmung bei Depression, regt die Produktion von körpereigenem Antibiotika an, reduziert unkontrollierte Zellwucherungen (was für Krebs ausschlaggebend sein könnte), erhöht die Gefässelastizität und senkt somit den Blutdruck, senkt Entzündungen und Gerinnung, schützt die Haut vor zu viel UVA-Strahlung, und vieles mehr!
Erschreckend, dass über 50% der Schweizer Bevölkerung an einem Mangel leiden, weil die geltenden Richtwerte unter falschen Annahmen erhoben wurden. Langsam kommt es zu einem Wandel und Umdenken bei den Fachleuten und immer mehr Daten zur Wichtigkeit von Vitamin D werden erforscht. Daher raten Mediziner und Ernährungsfachkräfte zu einer Supplementation, zumindest in den Monaten von Oktober bis April bei Erwachsenen bis zum 60. Lebensjahr. Ab dem 60. Lebensjahr empfiehlt man sogar eine ganzjährige Supplementation, optimalerweise in Kombination mit einer protein- und calciumreichen Ernährung.
Für die Supplementation eignen sich z.B. von Burgerstein:
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Idealerweise lassen Sie vorgängig Ihren Vitamin D-Spiegel (also die Speicherform 25 OH D messen) und sollen mindestens einen Spiegel von > 40 ng/ml oder 40 µg/l aufweisen. Werte von 50 – 70 ng/ml//µg/l gelten als ideal (Achtung: Manche Laborreferenzwerte und Hinweise von Medizinern sind noch nicht auf dem aktuellen Stand der heutigen Erkenntnisse und Empfehlungen und können daher niedrigere Richtwerte als ‚normal’ abgeben).
Somit ist klar, dass wir in unseren Breitengraden und Ernährungsgewohnheiten besonders in den Wintermonaten auf Supplemente zurückgreifen müssen, um optimal mit Vitamin D versorgt zu sein.
Eine Überversorgung über zu hohe Sonneneinstrahlung ist nicht möglich, der Körper hat Schutzmechanismen dafür entwickelt. Aber über Supplemente ist dies möglich. Informieren Sie sich daher bei Ihrem Arzt oder Apotheker über die gängigen Einnahmeempfehlungen und kontrollieren Sie regelmässig Ihren Vitamin D Spiegel, ob die Massnahmen den gewünschten Effekt haben.
Quellen:
Heilkraft Vitamin D – wie das Sonnenvitamin vor Herzinfarkt, Krebs und anderen Zivilisationskrankheiten schützt, Dr. Nicolai Worm, systemed Verlag
Vitamin D und Osteoporose, Dr. Heike A. Bischoff-Ferrari, ARS MEDICI 19, 2008, 849 – 852