Tapering bedeutet sich die letzten Tage vor dem Wettkampf so zu erholen und zu trainieren, damit man am Wettkampftag in bestmöglicher Form am Start steht.
Wie man sich erholt, sollte allgemein bekannt sein. Aber wie soll man die Tage vor einem Wettkampf noch trainieren? In welchem Umfang und mit welcher Intensität? Es gibt verschiedene Ansätze und meiner Meinung nach ist dies eine sehr individuelle Angelegenheit, die auch mit zunehmender Erfahrung optimiert werden kann.
Während einige Athleten den Umfang reduzieren und die Intensität beibehalten oder sogar erhöhen, schwören andere auf eine Reduktion von Umfang und Intensität. Bei der ganzen Sache sollte man den bisherigen Trainingsumfang der Athletin oder des Athleten und die bevorstehende Wettkampfdauer mitberücksichtigen. Mit den Jahren hat sich bei mir persönlich, bei einem bevorstehenden Langdistanzrennen, eine Tapering Phase von zwei Wochen eingespielt. Nach einem etwas längeren und intensiveren Trainingsblock, vierzehn Tage vor dem Rennen, folgen Tage der Erholung oder leichtes Training mit niedriger Intensität. Diese Phase ist oft geprägt von Müdigkeit. Nun darf man die Nerven nicht verlieren und sollte dem Körper die nötige Ruhe gönnen. Rund eine Woche vor dem Wettkampf wird der Körper nochmals mit kürzeren Einheiten im Wettkampftempo oder höheren Intensitäten belastet. Ausser einer mittellangen, intensiven Einheit vier bis fünf Tage vor dem Rennen, dient die letzte Woche ausschliesslich der Erholung. Dies heisst jedoch nicht, dass man sich nicht bewegen soll. Kurze und lockere Trainings sind in diesen Tagen vor dem Wettkampf sinnvoll um den Körper im Bewegungsmodus zu halten und nicht in Trägheit zu verfallen. Diese Form von Tapering passt für mich, muss zwangsläufig aber nicht für jemand anderen aufgehen. Denn wie schon erwähnt, hängt die optimale Vorbereitung auf einen Wettkampf von verschiedenen Faktoren ab und ist individuell sehr verschieden.
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