
Vor Verletzungen ist kein Sportler gefeit. Trotz Aufwärmtraining, angemessener (Schutz-)Ausrüstung und richtigen Übungen kann immer etwas passieren. Die Palette an Sportverletzungen ist breit gefächert und reicht von kleinen Schürfwunden bis hin zu komplizierten Knochenbrüchen.
Im Notfall sollte sich ein Arzt die Verletzung anschauen und sie fachgerecht behandeln. Einige der typischen Sportverletzungen kann man aber auch selbst versorgen. Wichtig ist nur zu wissen, was bei welcher Verletzung zu tun ist und welche Mittel die Heilung unterstützen.
Häufige Ursachen für Sportverletzungen
Sportverletzungen kommen sehr häufig vor. Schliesslich braucht es nur einen falschen Tritt und schon hat man sich etwas zugezogen. Doch nicht immer ist Unkonzentriertheit allein die Ursache, weshalb Sportler umknicken, ausrutschen oder stürzen.
Auch, wer sich vor dem Training nicht oder zu wenig aufwärmt, riskiert Verletzungen, vor allem im Bereich der Gelenke und der Muskulatur. Das Risiko wird zusätzlich erhöht, wenn man sich in einem schlechten Trainingszustand befindet oder die eigene Belastungsgrenze überschreitet.
Fehlende Pausen zwischen den Trainingstagen oder während des Trainings sorgen ebenfalls für Schmerzen und Verletzungen der Muskeln und Gelenke. Gleiches gilt für eine falsche Ausführung der Bewegungsabläufe. Bei einigen Sportarten ist es zudem fatal, keine Schoner oder andere Schutzausrüstung zu tragen.
Offene Wunden und Schürfverletzungen versorgen
Stürze wie etwa beim Fussballtraining oder vom Fahrrad bringen meistens offene Wunden und Hautschürfungen mit sich – besonders dann, wenn der Untergrund uneben ist. Um den brennenden Schmerz und die Blutung schnell zu stoppen, darf das passende Erste-Hilfe-Equipment in der Sporttasche nicht fehlen.

Offene Wunden müssen richtig versorgt werden, damit es nicht zu Entzündungen kommt
Wichtig ist es aber zunächst, die Blutung zu stillen und die Wunde zu reinigen. Schmutzpartikel können Entzündungen hervorrufen und müssen daher gründlich entfernt werden, bevor die Wunde abgedeckt wird. Am besten eignet sich dafür fliessendes (Trink-)Wasser, Kochsalzlösung oder ein nasses Tuch, mit dem die Wunde abgetupft wird. Unter Umständen müssen Fremdkörper wie kleine Steinchen mit einer Pinzette entfernt werden. Anschliessend sorgt ein Wunddesinfektionsmittel dafür, dass etwaige Keime abgetötet werden und es nicht zur Entzündung kommt. Zum Schluss wird die Wunde – je nach Grösse und Tiefe – mit einem Pflaster oder einer Wundauflage vor äusseren Einwirkungen geschützt.
Sollten Fremdkörper wie grössere Steine oder Glassplitter in der Wunde stecken oder die Blutung sehr stark sein, sollte man besser zum Arzt gehen. Tiefe Wunden müssen vom Arzt geklammert oder genäht werden.
Mittel bei Verletzungen der Muskeln und Gelenke
Zu den typischen Verletzungen, die beim Sport auftreten, gehören Verletzungen der Muskeln und Gelenke, darunter Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen, Muskelfaserrisse sowie Sehnenverletzungen und -entzündungen. Betroffen sind meist die Schulter-, Sprung- und Kniegelenke. Bei solchen Verletzungen kommt es darauf an, schnell zu handeln und damit den Heilungsprozess positiv zu beeinflussen.
Ein altbewährtes Mittel ist die sogenannte PECH-Regel:
Pause: Bei Schmerzen sofort die Bewegung unterbrechen und die betroffene Stelle ruhigstellen, damit Schwellungen begrenzt werden.
Eis: Das Kühlen der betroffenen Stelle mit Coolpacks oder Gelpads lindert Schmerzen und hemmt die Entzündungsreaktion. Ausserdem verengt die Kälte die Blutgefässe, sodass die Stelle nicht weiter anschwillt.
Compression: Ein leichter Druckverband, der das Gewebe leicht zusammendrückt, verhindert weitere Einblutung und reduziert Schwellungen. Zudem wird die verletzte Körperpartie stabilisiert.
Hochlagern: Damit die betroffene Stelle nicht zu stark durchblutet wird, sollte sie höher gelagert werden als das Herz. Das lindert ausserdem die Schmerzen, weil weniger Druck auf die Wunde einwirkt.

Kinesiotape stabilisiert Muskeln und Gelenke und unterstützt die Heilung
Zur Heilung von Muskel-, Gelenk- und Bänderverletzungen kann man Kinesiotape verwenden. Es handelt sich dabei um ein elastisches Baumwollband mit einer Acryl-Klebeschicht, das sich optimal an die natürlichen Bewegungen des Körpers anpasst. Die Bewegungsfreiheit bleibt erhalten, gleichzeitig regt das Tape die Selbstheilungskräfte des Körpers an und wirkt stabilisierend und schmerzlindernd. Das Kinesiotape ist in verschiedenen Grössen und Farben erhältlich. Gängig ist eine Breite von fünf Zentimetern und eine Länge der gesamten Taperolle von fünf Metern, aber es sind auch abweichende Breiten- und Längenmasse verfügbar. Das Tape bleibt bis zu einer Woche auf der Haut kleben und ist wasserfest.
Die Farben bezeichnen keinen Unterschied in der Stärke oder Elastizität des Tapes. Sie werden aber von manchen Verwendern gezielt gewählt, um die jeweilige Farbwirkung für die Heilung zu nutzen. Blau wird eine kühlende, beruhigende Wirkung nachgesagt, Rot bringt Wärme, Kraft und Stabilität. Gelb ist in diesem Zusammenhang kräftigend und belebend, während Grün regenerationsfördernd und desinfizierend sein soll.
Sind die Schwellungen sehr stark oder die Schmerzen nach zwei bis drei Tagen noch nicht abgeklungen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Auch Ruheschmerz, also wenn die Gelenke selbst bei Nichtbelastung schmerzen, sollte man von einem Arzt untersuchen lassen.
Muskelkrämpfe wirkungsvoll behandeln
Wer beim Sport zu wenig trinkt oder die Muskeln zu stark beansprucht, riskiert einen Muskelkrampf. Beim Schwitzen scheidet der Körper Flüssigkeit und Salze aus – beides ist aber wichtig für eine gute Muskelfunktionalität. Bei Mangelzuständen kann es zu Krämpfen kommen. Betroffen ist meistens die Waden- und Fussmuskulatur.
Bei einem akuten Muskelkrampf hilft es, den betroffenen Muskel zu massieren. Die Bewegungen sollten dabei Richtung Herz verlaufen. Sanftes, passives Dehnen des Muskels löst den Krampf ebenfalls. Bei einem Wadenkrampf sollte man die Zehen nach oben ziehen, während man die Ferse nach unten drückt.
Damit es gar nicht erst zu Muskelkrämpfen kommt, sollten Sportler immer ausreichend trinken, vor allem während und nach dem Training. Am bestens sind spezielle Sportgetränke, die die Muskulatur gut versorgen. Es ist ausserdem darauf zu achten, die Muskeln nicht zu überanstrengen und zwischen den Trainingseinheiten Pausen einzuhalten. Regelmässiges Dehnen, vor allem nach dem Sport, reduziert die Krampfneigung der Muskulatur.