Menschen, die an einer Laktoseintoleranz leiden, können Laktose, auch genannt Milchzucker, nicht verdauen. Der Grund ist, dass zu wenig Laktase in den Dünndarmschleimhautzellen produziert wird. Laktase ist ein Enzym, das für die Spaltung von Laktose in ihre Einzelteile zuständig ist. Durch das Fehlen von Laktase kann der Milchzucker nicht aufgespalten werden und gelangt daher unverdaut in den Dickdarm. Dort setzten Gärprozesse ein und es kommt zur Bildung von Gasen. Dadurch entstehen die typischen Symptome wie z.B. Magen- und Bauchkrämpfe, extreme Blähungen und Durchfallattacken.
Es wird zwischen angeborener und erworbener Laktoseintoleranz unterschieden. Bei der angeborenen Intoleranz verträgt schon der Säugling keinen Milchzucker und muss deshalb mit laktosefreier Spezialnahrung anstelle von Muttermilch ernährt werden. Eine erworbene Laktoseintoleranz kann dagegen erst später im Leben auftreten und ist auf die Schädigung der Darmschleimhaut zurückzuführen.
Laktose gelangt vor allem durch den Verzehr von Milch und Milchprodukte in den Körper. Weltweit sind mindestens 70% der Menschen von Laktoseintoleranz betroffen, hauptsächlich jedoch Personen in Alaska, Südostasien und China. In diesen Teilen der Welt besteht die Nahrung jedoch grössten Teils nicht aus Milchprodukten und die Laktoseintoleranz hat daher keine schwerwiegenden Folgen.