
Der Sommer hat uns voll im Griff und bei Temperaturen kurz vor dem gefühlten Schmelzpunkt des menschlichen Körpers stellt sich mir wie vielen anderen Sportlern auch die Frage: Trainieren, oder den Körper nicht auch noch zusätzlich belasten und irgendwo hinsetzen und ausruhen? Ich wage mal einen Erklärungsversuch.
Jeder Sportler kennt das Problem: bei großer Hitze über einen längeren Zeitraum sagt einem der Kopf einerseits, dass man besser nicht trainieren solle. Andererseits besteht die Gefahr, gerade bei Kraftsportlern, dass der lang antrainierte Ist-Zustand schneller wieder verschwinden kann, wenn man eine lange Pause einlegt. Doch wie kann man sein Muskeltraining auch bei Temperaturen von 30 Grad und höher effektiv gestalten?
Flüssigkeitszunahme im Kraftsport
Das A und O eines jeden Kraftsport Trainings sollte die Aufnahme von ausreichend Wasser beziehungsweise isotonischen Getränken sein und gerade im Sommer muss der Bedarf erhöht werden. Zwar sind die meisten Fitnessstudios mit Klimaanlagen ausgestattet, aber selbst bei guten Klimaanlagen kann es passieren, dass in einem Studio sehr hohe Temperaturen gemessen werden, da die Kühlung zwar läuft, jedoch nicht unbedingt auf die Stufe eines Eisschrankes herabgestuft werden sollte. Als Faustformel sollten pro Trainingsstunde mindestens 1,2 bis 1,5 Liter getrunken werden. Das klingt erst einmal viel, aber wer viel trainiert, wird das Wasser direkt wieder ausschwitzen.
Trainingsdauer und Trainingsintensität
Wer täglich trainiert, ist in seinem Rhythmus drin und dem fällt es sehr schwer, Änderungen vorzunehmen. Aber gerade an heißen Tagen ist die Ausdehnung der Pausen im Kraftsport zwischen den einzelnen Sätzen und Übungen enorm wichtig, sodass die Ruhephasen verlängert werden sollten.
Von der Intensität sollte man auf seinen Körper hören. Wenn eine Gewichtsstufe, die einem normalerweise gut von der Hand geht, nur noch mit größter Anstrengung gelingen mag, sollte man hierauf verzichten. Auch wenn gerade bei Kraftsportlern der Ehrgeiz manchmal größer als der eigene Verstand ist, gerade im Sommer sollte man diesen doch vermehrt gebrauchen.
Trainingszeiten
Wie bei allen anderen Aktivitäten auch sollte vorrangig in den Morgen- oder in den Abendstunden trainiert werden, notfalls auch spätabends, da die Temperaturen dann vielfach wieder auf einem erträglichen Maß sind.
Fazit
Wer sich an die Vorgaben annähernd hält und ein wenig auf den gesunden Menschenverstand hört, kann sein Training selbst bei Hitze durchaus fortführen. Allerdings sollte man wirklich nur auf sich hören, denn trotz aller genereller Tipps, eine verbindliche Aussage, wie der eigene Körper auf die hohen Temperaturen reagiert, gibt es nicht und kann es auch nicht geben. Zusätzlich kann auch darüber nachgedacht werden, einen speziellen Sommertrainingsplan zu entwickeln.