Hanföl ist eines der hochwertigsten Pflanzenöle mit köstlich nussigem Geschmack und einem hervorragenden Fettsäurenprofil. Die lebenswichtigen Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren kommen im Hanföl in einem Verhältnis von 1:3 vor. Die im Hanföl enthaltene Gamma-Linolsäure wirkt stark entzündungshemmend, weshalb sich das Öl auch zur äusserlichen Hautpflege, besonders bei Hautproblem wie Neurodermitis oder Schuppenflechte, anbietet.
Wie wird aus der Hanfsaat Öl?
Für die Gewinnung von Hanföl werden die Hanfsamen kalt und schonend gepresst. Ein Öl von annähernd grüner Farbe entsteht. Das Grün stammt vom Chlorophyll, der goldene Schimmer von den enthaltenen Cartinoiden, wie z.B. dem Betacarotin. Betacarotin ist die Vorstufe des Vitamin A, das für die Augengesundheit wertvoll ist. Im Hanföl ist zudem das Antioxidans Vitamin E enthalten. Vitamin E schützt den Körper vor freien Radikalen und wirkt bei der körpereigenen Entgiftung mit.
Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 Fettsäuren
Hanföl besteht zu mehr als 70 % aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das allein ist nichts besonderes, haben z.B. Distelöl, Sonnenblumenöl, Mohnöl oder Traubenkernöl ähnliche Werte. Doch diese Öle sind nicht annähernd so gesund wie das Hanföl, den sie enthalten fast nur Omega 6 Fettsäuren (Linolsäure). Distelöl enthält 155 mal mehr Omega 6 als Omega 3 Fettsäuren während Sonnenblumenöl das Verhältnis 128:1 aufweist. Dieser grosse Überschuss an Omega 6 (Linolsäure) führt zu 2 Problemen:
- Linolsäure kann im Körper zur entzündungsfördernden Arachidonsäure umgewandelt werden. Diese kann die Entstehung von sämtlichen Erkrankungen fördern, die mit chronisch entzündlichen Prozessen in Verbindung stehen
- Omega 3 (Alpha Linolsäure) wird im Körper zu den langkettigen Fettsäuren EPA und DHA umgebaut. Das kann aber nur geschehen, wenn Omega 6 und Omega 3 Fettsäuren in einem bestimmten Verhältnis zueinander konsumiert werden. Überwiegt Omega 6, blockiert es die Umwandlung von Omega 3 in die entzündungshemmende Fettsäure EPA.
Hanföl – “Das perfekte Öl”
Es genügt also nicht, wenn ein Öl möglichst viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält. Viel wichtiger ist, welche mehrfach ungesättigten Fettsäuren in welchem Verhältnis vorhanden sind. Das für den Menschen optimale Fettsäurenverhältnis sollte etwa 3:1 lauten. Ein Öl wäre also dann perfekt, wenn es nur 3 mal so viele Omega 6 wie Omega 3 Fettsäuren enthielte. Hanföl ist dieses perfekte Öl.
Die im Hanföl enthaltenen Fettsäuren werden nicht nur für die Regulierung von Entzündungsprozessen benötigt, sonder auch für die Produktion zahlreicher Hormone, für die Stärkung des Immunsystems, für optimale Gehirn- und Nervenfunktionen sowie für die Reparatur und Regeneration jeder einzelnen Zelle im ganzen Körper.
Hilft bei chronischen Entzündungen
Die Stearidonsäure ist wie die Alpha Linolsäure eine Omega 3 Fettsäure, nur nicht annähernd so bekannt wie diese. Äusserst praktisch an der Stearidonsäure ist, dass sie im Organismus sehr viel effektiver als die Alpha Linolsäure in die entzündungshemmende Fettsäure EPA verwandelt werden kann. Gemeinsam mit der Gamma Linolsäure bildet die Stearidonsäure ein hoch wirkungsvolles Team. Mit vereinten Kräften verhindern die beiden Fettsäuren die Umwandlung der Omega 6 Fettsäure in die entzündungsfördernde Arachidonsäure. Hanföl wirkt also gleich mittels mehreren Mechanismen chronischen Entzündungen entgegen.
Verwendung in der Küche
Der ideale Einsatzbereich des Hanföl ist die kalte Küche. Seine nussige Kräuternote passt daher optimal zu Salaten, zu rohem Sauerkraut, zu Dips und vielem mehr. Auch gekochte Speisen können mit dem Öl verfeinert werden. Dazu gibt man es einfach nach dem Kochen über die Gerichte. Zum Braten ist das Hanföl hingegen nicht geeignet, da seine wertvollen Fettsäuren spätestens bei 165 Grad Celsius geschädigt werden. Optimal ist die Einnahme von 1 bis 2 Esslöffeln pro Tag.