Es ist unbestritten, dass Koffein eine positive Wirkung auf die Leistungsfähigkeit hat und diese Wirkung wurde in der Vergangenheit auch immer wieder wissenschaftlich nachgewiesen. Bei diesen Tests wurde das Koffein üblicherweise einige Zeit vor Rennbeginn eingenommen, sodass die Wirkung zu Beginn des Rennens am stärksten war. Ein Wissenschaftlerteam um Jason Talanian und Lawrence Spriet hat nun aber die Wirkung Koffeins zu einem späteren Zeitpunkt im Rennen getestet und kam dabei zu erstaunlichen Ergebnissen.
Studie Koffein vs. kein Koffein
In einer Studie mit 15 Radfahrern, die in insgesamt vier Testrunden entweder 200mg, 100mg oder gar kein Koffein (Placebo) erhielten, zeigte sich nämlich, dass Koffeine auch im späteren Rennverlauf einen klaren Unterschied macht. Der Test umfasste zwei Stunden Radfahren, gefolgt von einem etwa halbstündigen Zeitfahren. Nach 80 Minuten, also 40 Minuten vor Beginn des Zeitfahrens, erhielten die Probanden Koffein (oder eben keines) in Form einer Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösung.
Abgesehen davon waren die Voraussetzungen für alle Teilnehmer gleich. Die Probanden ernährten sich ähnlich und nahmen gleich viel Flüssigkeit zu sich. Außerdem war die Temperatur bei allen Rennen dieselbe und in den vier Runden erhielten Teilnehmer immer unterschiedliche Rationen an Koffeine, ohne zu wissen welche.
Wie die Grafik zeigt, hatte Koffeine eine direkte Auswirkung auf das Ergebnis des Zeitfahrens:
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Die Tests erbrachten ein eindeutiges Ergebnis: diejenigen Probanden, die 200 mg Koffein erhielten, waren im Zeitfahren schneller als jene, die 100 mg erhielten. Probanden, die kein Koffein erhielten, brauchten für die Strecke am längsten.
Die Studie bestätigt also eindeutig, dass Koffeine auch im späteren Rennverlauf noch leistungssteigernd wirkt. Jene Probanden, die 100 mg Koffeine erhielten, waren im Zeitfahren durchschnittlich um etwa eine Minute schneller also die Placebo-Gruppe. Die 200 mg-Gruppe schlug die mit 100 mg nochmal um eine Minute.
Zumindest bis zur Menge von 200 mg stieg die Wirksamkeit mit der Dosierung also an, wobei das darüber hinaus nicht unbedingt so bleibt. Mit Blick auf die unangenehmen Nebenwirkungen von Koffeine – etwa Kopfschmerzen, Herzrasen oder Verdauungsschwierigkeiten – wäre eine zu hohe Dosierung auch nicht ratsam.
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