Diätvergleich Teil 1: Die Atkins-Diät

Die Atkins-Diät, benannt nach ihrem Erfinder Robert Atkins, ist eine Diät nach dem Low-Carb-Prinzip. Sie reduziert die Aufnahme von Kohlenhydraten am Anfang drastisch und nutzt Fett sowie Protein als Hauptenergieträger. Dieser Ansatz soll nach Ansicht der Anhänger der Atkins-Diät den Körper dazu zwingen, Fett zur Energiegewinnung in Keton-Körper zu verwandeln.

Die Prinzipien der Atkins-Diät

Bei der Atkins-Diät gibt es vier verschiedene Phasen, die sich durch unterschiedliche Zufuhrmengen an Kohlenhydraten unterscheiden. Personen mit starkem Übergewicht sollen mit Phase I anfangen, um möglichst schnell in die Lipolyse, speziell die so genannte Ketose zu kommen, bei der vom Körper Fett verbraucht wird.

Die Phasen 2 – 3 bedeuten ein Herantasten an die Kohlenhydratmenge, bei der der Klient dennoch weiter abnimmt. In Phase 4 isst der Klient schließlich so viele Kohlenhydrate, dass er weder ab-, noch zunimmt. Phase 4 verstand Atkins als lebenslange Ernährungsform, vergleichbar mit der heutigen LOGI-Methode.

Außerdem sollte, vor allem wenn man nicht weiter abnimmt, auf die Kalorienmenge geachtet werden. Sport wird von Atkins schon im ersten Buch als unverzichtbares Element der Diät angesehen, auch wird in den Phasen 2 – 3 reichlich Gemüse empfohlen.

Atkins empfiehlt Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine und Mineralstoffe sollten durch Zusatzpräparate aufgenommen werden, da sonst ein Mangel entsteht.

Pro:

Durch die starke Kohlenhydratreduktion wird die Insulinausschüttung durch die Mahlzeiten drastisch reduziert. Somit wird die Fettverbrennung durch Insulin nicht gehemmt und es kann auf die Reserven zurückgegriffen werden. Außerdem verbessern sich die Blutfettwerte unter einer drastisch kohlenhydratreduzierten Kost.

In gelockerter Form für Sportmuffel geeignet, die keinerlei Kohlenhydrate durch Bewegung verbrennen.

Contra:

Low-Carb bedeutet nicht automatisch auch eine negative Kalorienbilanz. Daher darf nicht ungebremst Fett verzehrt werden. Auch Gemüse und Salate dürfen nicht zu kurz kommen, da es sonst zu einer Fehl- und Mangelernährung kommen kann.

Fazit:

Wessen Blutzuckerstoffwechsel bereits gestört ist und Richtung Diabetes tendiert, ist mit der Ernährungsumstellung orientiert an Atkins gut beraten (auch wenn nicht ganz strikt durchgeführt).

Personen mit einem guten Kohlenhydratstoffwechsel und intensiven Belastungseinheiten oder Muskelaufbauwunsch werden mit einer ständigen Low-Carb-Ernährung eher keine Erfolge erzielen.

Einzelnachweise

  1. Comparison of the Atkins, Zone, Ornish, and LEARN Diets for Change in Weight and Related Risk Factors Among Overweight Premenopausal Women
  2. a b Funktioniert die Atkins-Diät wirklich?
  3. NZZ-Artikel über die hohe Sättigung durch Proteine und über Cell Metabolism 4, 223-233 (2006).
  4. C. D. Gardner u. a.: Comparison of the Atkins, Zone, Ornish, and LEARN Diets for Change in Weight and Related Risk Factors Among Overweight Premenopausal Women.
  5. Widhalm/Fussenegger: Lebensbedrohliche Komplikationen bei Atkins-Diät.

Literatur

  • Robert C. Atkins: Atkins for Life, Verlag Goldmann, 2004, ISBN 3-44216-625-X
  • Monika Berger-Lenz/Christopher Ray: Wir haben das Fettsein dicke! Die Wahrheit über ketogene Ernährung, Atkins-Diät, Low-Carb und Ketarier, Faktuell Verlag, 2004, ISBN 3-98092-031-3
  • Monika Berger-Lenz/Christopher Ray: Wir haben das Hungern satt! Das LowCarb-ABC

Posted by Dominique Judith Rémy

Dipl. Ernährungsberaterin HF, Dipl. Ernährungs-psychologische Beraterin IKP, CrossFitterin, LOGIanerin